Bedeutung der Archivtektonik für ein Archiv
Archivtektoniken stellen eine systematisierte Gesamtgliederung aller Bestände innerhalb eines Archivs dar. Sie bilden das Grundelement der archivischen Ordnung und Verzeichnung (Erschließung).
Archivbestände werden nach ihrer Übernahme während der Erschließungsarbeit klassifiziert und in eine Tektonik eingeordnet. Sie erhalten eine unikale Bestandssignatur und eine Bestandsbezeichnung. Dabei wird eine Bestandsabgrenzung zu anderen Beständen durchgeführt, mit dem Ziel Archivgut bei entsprechend sorgfältiger Dokumentation wiederaufzufinden.
Der Aufbau und die Entwicklung derartiger komplexer Tektonikstrukturen orientiert sich an zwei Prinzipien. Diese sind das Provenienzprinzip und das Pertinenzprinzip.
Das Provenienzprinzip beruht auf die Beibehaltung des Entstehungszusammenhangs des übernommenen Archivguts des Registraturbildners bzw. der abgebenden Stelle.
Das Pertinenzprinzip orientiert sich an Betreffen oder Themen. Die Herkunft wird hierbei nicht berücksichtigt. Dies eignet sich für archivische Sammlungen.
Entwicklung einer Archivtektonik für das Stadtarchiv Delitzsch
Leider existierte bis dato noch kein ausgereifter Entwurf einer Archivtektonik. In Folge dessen ist ein derartiges Archivplanungsinstrument für künftige Erschließungsarbeiten und Recherche dennoch essentiell. Die Entwicklung wurde durch den jetzigen Archivar initiiert.
Hinsichtlich des Konzepts orientierte sich der Archivar anhand bestehender überlieferter Bestandsunterlagen, der Beständeübersicht, sowie Tektoniken anderer Archive (wie Landes- und Kommunalarchive).
Die folgenden beiden Abbildungen sollen als potentielles Muster für die weitere Arbeit dienen. Natürlich muss auch eine Archivtektonik flexibel und erweiterbar sein.
Das erste Ordnungsmerkmal bildet eine fortlaufende Nummerierung mit römischen Zahlen. Danach folgt der Bestandsname in Verbindung mit einer fortlaufenden Nummer.
Bei den Standesamtsunterlagen oder ggf. weiter hierarchisch zu untergliederten Beständen wird zusätzlich ein Buchstabe in Verbindung mit einer fortlaufenden Nummerierung ergänzt.
Die leeren Felder, gekennzeichnet durch „…“, sollen künftig Raum für weitere Bestände darstellen.



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