Fachaustausch zur digitalen Archivierungsstrategie in Dresden

Am 11.11.2025 nahm das Stadtarchiv Delitzsch als Gast neben weiteren sächsischen Kommunalarchiven, darunter vorallem Kreisarchive und Stadtarchive an einem Fachaustausch des elKAs in Dresden teil.

Das elKA (Akronym für elektronisches Kommunalarchiv) wird von einer Leitstelle beim SAKD (der Sächsischen Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung) im Rahmen des DIMAG-Verbundes betrieben und wurde auf Initiative des SSG und SLKT errichtet. Die Leitstelle unterstützt dabei u. a. aktiv die Aussonderungs- und Übernahmeprozesse der sächsischen Kommunalarchive und stellt die für das digitale Archivgut nötigen Serversysteme bereit.

Die Aussonderung umfasst nicht nur künftig E-Akten. Mit eingeschlossen sind weiterhin Daten aus bestehenden Fachverfahren wie dem Ratsinformationssystem, Geobasisinformationssystem, Melde- und Gewerbeverfahren, Datensammlungen, Webseiten des Archivträgers sowie auch die Sicherung und Annahme nichtamtlichen Archivguts von natürlichen und juristischen Personen des privaten und öffentlichen Rechts.

Die Aussonderung stellt mit der ihr verbundenen archivischen Bewertung und der sich ggf. anschließenden Übernahme bei Bejahung der Archivwürdigkeit, Archive generell unabhängig ihres Typs (Archivsparte) vor neuen technologischen und prozessbezogenen Herausforderungen.

Digitale Langzeitarchivierung stellt in diesem Sinne auf dem zweiten Blick keine Abkürzung dar! Im Gegenteil, digitale Langzeitarchivierung würde künftig als neue weitere und pflichtgemäße Aufgabe den künftigen Aufgabenkanon des hiesigen Archivs erweitern. Die hierfür rechtliche Basis bilden vorallem die Delitzscher Archivsatzung in Verbindung mit dem sächsischen Archivgesetz.

Die in fast ganz Deutschland genutzte DIMAG Verbundlösung ist im Gegensatz zu konventionellen digitalen Archivierungsmitteln mit einer relativ konstanten Kostenkalkulation verbunden und erfüllt die hohen ((archiv-)rechtlichen) Archivierungsanforderungen und Standards. Hiermit sind u, a, Fachstandards wie das OAIS Referenzmodell (ISO 14721), sowie die Kriterien für digitale Archive (DIN 31644) und PREMIS oder METS gemeint.

Die digitale Langzeitarchivierung soll im Allgemeinen die dauerhafte Lesbarkeit von Daten und Informationen gewährleisten sowie auch den möglichen Datenverlust, der für eine Verwaltung problematisch ist und sein kann, vorbeugen.

Eine Überführung in die digitale Verwaltung kann durch sogenannte Digital-Lotsen, die Projektkoordinatoren darstellen, unterstützt werden. Sie übernehmen mehrere Funktionen gleichzeitig und sind Vermittler zwischen dem Archiv und seinem Verwaltungsträger. Eine weitere Funktion, die hier aufgeführt werden kann, ist die Erzeugung und Bereitstellung weiterer hilfreicher Werkzeuge als Ergänzung zur reinen elektronischen Langzeitarchivierung.

Elektronische Archivierung wird unmittelbar durch technologische Weiterentwicklungen und der damit u. a. verbundenen Änderung von Datenpakten und Dateiformaten beeinflusst.

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